TIPPS:
Der Befall von Buchsbäumen durch den Buchsbaumzünsler hat in den letzten Jahren zugenommen, im Kanton Basel gilt er in einigen Gebieten sogar schon als Forstschädling. Die Bekämpfung dieses Insektes und vor allem seiner Ableger, 5-10 cm langer Raupen, soll hier kurz erläutert werden. Vom Buchsbaumzünsler angegriffene oder zerstörte Pflanzen sind keine Seltenheit. Das Pulver das wir für die bekämpfung der Zünslerraupen einsetzen nennt sich „Delfin“, enthält als aktiven Teil Delta-Endotoxin und Sporen eines als Krankheitserreger bei Schmetterlingsraupen seit langem bekannten Bakteriums mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „Bacillus thuringiensis“. Das verwendete Produkt ist nur gegen Schmetterlingsraupen wirksam und erweist sich somit als hochselektives Insektizid. Die Kristalle des Endotoxins werden von den Raupen beim Fressen aufgenommen und lösen bei diesen eine spezifische, tödlich verlaufende Darmerkrankung aus. Raupen der Buchsbaumzünsler haben nur wenig natürliche Fressfeinde da der Buchs eine zwar einheimische, aber giftige Pflanze ist und daher von Vögeln weniger abgesucht wird. Der Falter wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus Asien eingeschleppt, erreicht eine Flügelspannweite von etwa 40 bis 45 Millimetern, die Raupen sind bis zu fünf Zentimeter lang, gelbgrün bis dunkelgrün sowie schwarz und weiß gestreift, mit schwarzen Punkten, weißen Borsten und schwarzer Kopfkapsel. Die Population der Buchsbaumzünsler des Siedlungsgebietes um Basel dehnt sich seit 2007 pro Jahr um etwa 5 Kilometer kreisförmig aus und führte hier im Zusammenhang mit einem gleichzeitigen Befall des Bestandes mit der Schlauchpilzart Cylindrocladium buxicola bis 2011 auch zum völligen Absterben eines jahrhundertealten Buchsbaumwaldes bei Grenzach-Wyhlen. Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen zunächst die Blätter, anschließend auch die grüne Zweigrinde. An den Blättern befallener Pflanzen sind nur noch die Blattrippen oder der Blattstiel sowie Reste vertrockneten, hellbeigen Blattgewebes vorhanden. Die ganze Pflanze ist von einem Gespinst umgeben, hellgrüne Kotkrümel sind im Gespinst und unter der Pflanze sichtbar. Bei sehr starkem Frass können einzelne Triebe oder gar die ganze Pflanze absterben. Es ist zu beobachten dass sich die Raupen des Zünslers immer mehr verstecken, waren sie vormals öfters auf der Blattfläche anzutreffen, so muss man sie jetzt oft unter dem Blatt oder sogar zwischen den Blättern eingerollt suchen.
Bei der Behandlung mit Delfin sprüht man den Buchsbaum von unten nach oben ab, und zwar so dass alle Blätter nass werden. Nachdem man die ganze Pflanze von aussen benetzt hat wiederholt man den Vorgang im Innern, dafür hält man den Spritzarm an so vielen Stellen wie möglich ins dichte Blattwerk. Für einen grossen Buchs wird man ungefähr 10 Liter verbrauchen wenn man es gründlich macht. Nachdem man alle Pflanzen besprüht hat sollten die Raupen nach einigen Stunden schon absterben, doch nach zwei Wochen soll man den Vorgang noch einmal wiederholen, um die Tiere zu erwischen die einem beim ersten Spritzen entgangen sind. Die erste Generation der Buchsbaumzünsler erscheint zwischen März und Mai, die zweite im Juni und die dritte Generation taucht im Herbst auf. Es ist immer sinnvoll die Buchspflanzen zu kontrollieren, denn auch wenn von aussen nichts zu sehen ist können sich schon Tiere im Innern verstecken und mit fressen begonnen haben. Das Spritzen von Delfin sollte bei schönem Wetter sprich Sonnenschein erfolgen, da bei Regen oder noch nassen Blättern das Mittel schnell wieder abgewaschen wird. Das Bekämpfen des asiatischen Falters mit dem biologischen undnützlingschonenden „Delfin“ kostet den Kunden eigentlich wenig, da nur wenige Gramm des Pulvers benötigt werden.