Unser Färbergarten

Themengarten Färberpflanzen

Heute sind die Färberpflanzen grösstenteils in Vergessenheit geraten. Färberwaid, Krapp oder Reseda, die auf Feldern angebaut wurden, waren ein wichtiger Teil der Kulturdiversität genauso wie die Faserpflanzen Lein und Hanf. Um einen Einblick in diese faszinierende Welt zu bieten, stellen wir im Färbergarten eine Auswahl an Färberpflanzen vor. Viele andere hervorragende Färberpflanzen finden sich auch wildwachsend auf dem Gelände verteilt (Wiesenlabkraut, Flockenblume, Blutbuche, etc.) oder im Gemüsegarten (Spinat, Rotkohl, Zwiebelschalen u.v.m.).

Alle Färberpflanzen auf einen Blick

 

Deckenmalerei im Grossen Saal mit Pflanzenfarben

Die Erforschung und Anwendung von Pflanzenfarben hat durch die vielen Anregungen Rudolf Steiners bis hin zu konkreten Vorschlägen über die Herstellung eine lange Tradition am Goetheanum. So wurde die Deckenmalerei im Grossen Saal des Goetheanums aus rein pflanzlich gewonnenen Farbpigmenten gemalt. Dieses vermutlich weltweit grösste Gemälde seiner Art zeigt die ganz besondere Strahlkraft dieser Farben. Einige der Pflanzen, die zur Gewinnung dieser Pigmente verwendet wurden, sind vor Ort im Färberpflanzengarten durch die Goetheanum-Gärtnerei angebaut worden.

 

Den Färberpflanzen begegnen: Färber-Workshops

In der Gärtnerei am Goetheanum ist es möglich, den vollständigen Kreislauf des Pflanzenfärbens zu erleben: vom Pflanzenanbau bis zu den gefärbten Textilien aus Seide, Wolle oder Baumwolle. In Färber-Workshops mit den Gärtner:innen Kathrin und Rob Bürklin ernten die Teilnehmenden die Färberpflanzen und bereiten sie fürs Färben zu. Dabei erfahren sie, wie sich die Pflanzen anfühlen, wie sie riechen und welcher Pflanzenteil den gewünschten Farbstoff birgt. Die Workshops finden meist im Rahmen von Tagungen am Goetheanum statt. Möchten Sie wissen, wann der nächste Workshop geplant ist, melden Sie sich gerne unter: gaertnereinoSpam@goetheanum.ch

 

Gefärbte Produkte kommen zum Einsatz

Die Pflanzenfarben der Gärtnerei werden für die Stoffe des Designerstuhls «Goetheanum-Freischwinger Thonet S33» verwendet. Eine besondere Herausforderung dabei ist, einen schweren, dichten und sehr stabilen Baumwollstoff lichtecht zu färben, denn dafür werden viel grössere Mengen an pflanzlichen Farbpigmenten benötigt als für einen Seidenstoff. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Ausserdem werden in integrativer Zusammenarbeit mit der Tagesstätte des Vereins Anfora wunderschöne Produkte wie Taschen und Schale oder Wolle zum Filzen gefärbt. Diese kann man am Marktstand der Gärtnerei oder im Vital Laden beim Speisehaus in Dornach erwerben. Besonders im Winter, wenn die Arbeit draussen auf dem Feld ruht, bietet es sich an, mit getrockneten Färberpflanzen zu arbeiten. Ihre leuchtenden Farben sind eine wahre Freude in der dunklen Jahreszeit!