Die Tiere sind zu einem festen Bestandteil des Goetheanum Gartenparks geworden, seitdem wir im Jahr 2003 begonnen haben zunächst in einem Versuchsprojekt mit einer kleinen Kuhherde die Wiesen um das Goetheanum und seine Nebengebäude zu pflegen. Sie unterstützen uns im Aufbau von gesunden Wiesen und versorgen uns auch mit wertvollem, lebendigem Dünger für unseren Gemüseanbau.

Hierfür wurde eine traditionelle schweizer Kuhrasse gefunden, mit dem Anspruch, das ökologische Gleichgewicht mit seiner vielfältigen Flora und Fauna auf dem Gelände weiter zu stärken und die sich gut in das Bild der traditionellen, teils recht steilen Hochstamm-Obstwiesen integrieren lassen, das unsere Region seit dem Mittelalter prägt.

Das Rhätische Grauvieh ist eine auf extensive Landwirtschaft ausgerichtete relativ klein gewachsene Kuhrasse mit grossen Hufen. Sie gedeiht auch auf blütenreichen Wiesen mit niedrigem Ertrag und trägt hier zu einer gesunden Entwicklung des Wiesenbestands bei. Bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. wurde sie aus dem einheimischen «Torfrind» und den italienischen silbergrauen Tieren herausgezüchtet und war bald im Alpenraum als Mehrnutzungsrind sehr beliebt. Neben dem ausgezeichneten Fleisch und der Milch wurde diese Rasse auch als Zugtier genutzt. Es setzten sich zwei verschiedene Schläge durch: der «Oberländer Schlag» und das kleinere und zartere «Albula-Grauvieh». Im 20.Jahrhundert wäre das Grauvieh beinahe ausgestorben, da die Landwirte mehr und mehr auf Hochertrags-Rassen setzten.

Unsere Mutterkühe «Vreni», «Zinia» und «Zwickel» gehören zum Albula-Schlag und schmücken unsere Wiesen von Frühling bis Herbst. Im Winter sind sie im Stall auf unserem Partner-Hof «Untere Tüfleten» in Dornach, die ebenfalls Fleisch, Eier und Gemüse produzieren, die regelmässig an unserem Gemüseverkauf erhältlich sind.